Den Greyzerzersee erhalten und schützen

Was will die Initiative?

Die Initiative "sauvez les Laviaux" will den Greyerzersee, seine Umgebung und alle seine Ufer schützen und erhalten. Obwohl es sich um einen künstlichen See handelt, weist er einen ganz bemerkenswerten landschaftlichen und biologischen Reichtum auf, der unbedingt bewahrt werden muss. Da es sich um einen Verfassungstext handelt, sind die verwendeten Begriffe bewusst recht vage gehalten, so dass es dem Gesetzgeber überlassen bleibt, sie von Fall zu Fall genauer zu definieren.

Die Initianten wollen aber den See und seine Umgebung keinesfalls durch starre Schutzmassnahmen “unter eine Glasglocke stellen”. Was sie wollen, ist, dass die wesentlichen Regeln des Bundesrechts im Bereich der Raumplanung vollumfänglich, aber mit Augenmass angewendet werden, damit leichte, für die nachhaltige Entwicklung des Sees notwendige Anpassungen immer möglich bleiben.

Die Initiative zielt vor allem darauf ab, die grossflächige Verbauung der Ufer und des Sees durch zu grosse und das Ortsbild beeinträchtigende Projekte zu verbieten, die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung verursachen. Die bestehenden Bauzonen werden durch die Initiative nicht beeinträchtigt, ebenso wenig wie die angemessene Nutzung des Sees und seiner Ufer, insbesondere durch Sportler, Angler, Naturliebhaber und sanften Tourismus.

Selbstverständlich ist der Greyerzersee ein Speicherbecken für die Wasserkraftnutzung. Die Initiative wird daher die Nutzung des Sees zu diesem Zweck in keiner Weise beeinträchtigen.

Den Greyerzersee zu schützen und gleichzeitig die Möglichkeit einer vernünftigen Nutzung zuzulassen, ist Teil der nachhaltigen touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung, die der Kanton Freiburg anstrebt. Der Greyerzersee ist ein Naherholungsgebiet, gerade weil er so schön ist, und diese Schönheit will die Initiative schützen. Der See trägt voll und ganz zur Lebensqualität der Menschen in der Region und zum touristischen Image des Kantons Freiburg bei. Deshalb ist er wertvoll und darf nicht einer übertriebenen "Disneylandisierung" ausgeliefert werden.

Die Initiative "sauvez les Laviaux" appelliert an den gesunden Menschenverstand, damit der Greyerzersee für alle und auch für zukünftige Generationen das bleibt, was er ist.

Unsere Vision

  • Vermeidung einer "Disneylandisierung" des Sees

    Die Initiative soll verhindern, dass neue, überdimensionierte Projekte wie die künstliche Welle in Morlon oder die Terrasses d'Ogoz realisiert werden. Diese Projekte wurden entwickelt, obwohl die Anrainerbevölkerung keine Möglichkeit hatte, sich zu äussern.

    Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als würden die aktuellen Gesetze den See schützen, hat die Geschichte gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Ohne den entschlossenen Widerstand der Anwohner und zahlreicher Freiburgerinnen und Freiburger wäre die künstliche Welle dank der Unterstützung der Behörden sicherlich entstanden. Ein Dorfverein, eine Petition und schliesslich die vorliegende Initiative zeigten dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), dass der Zweck des Projekts keinen Stand ausserhalb der Bauzonen erfordert und dass das Bundesgesetz ohne Ausnahme vollumfänglich anzuwenden ist. Erst nach der negativen Stellungnahme des ARE sah sich der Staatsrat gezwungen, das Projekt der künstlichen Welle aus dem kantonalen Richtplan zu streichen.

    Dennoch sind die Risiken einer "Disneylandisierung" des Sees sehr real. Eine klare Verankerung des Seeschutzes in der Verfassung wird ein für alle Mal klarstellen, dass überdimensionierte Projekte an diesem wunderschönen Ort keinen Platz haben.

  • Nachhaltiger Tourismus und eine dynamische Wirtschaft

    Den Greyerzersee zu erhalten und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, ihn auf vernünftige Weise zu nutzen, ist Teil der nachhaltigen touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung, die der Kanton Freiburg anstrebt. In dieser Hinsicht ist es nicht verwunderlich, dass ein geschütztes Naturgebiet wie der Greyerzersee im Zentrum einer dynamischen Region liegt, da sich die beiden offensichtlich ergänzen.

    Dass sich Spitzenunternehmen im Kanton niederlassen und entwickeln, ist auch seinem aussergewöhnlichen Naturerbe zu verdanken. Der Greyerzersee ist weit über die Landesgrenzen hinaus attraktiv, gerade weil er schön ist, und genau diese Schönheit will die Initiative schützen. Dies zeigt, dass ein See, der ursprünglich künstlich angelegt wurde, gleichzeitig ein Ort der Erholung und Freizeitgestaltung, der vielfältigen Biotope und eine saubere Energiequelle im Zentrum einer wohlhabenden Region sein kann.

    Der Greyerzersee ist zum Symbol für einen sanften und nachhaltigen Tourismus geworden, der sich an den vier Jahreszeiten orientiert. In diesem Sinne ist "sauvez les Laviaux" eine zukunftsträchtige Volksinitiative.

  • Ein gemeinsames Projekt für die Freiburgerinnen und Freiburger

    Den Schutz des Greyerzersees und seiner Ufer in der Freiburger Verfassung zu verankern, ist keineswegs gleichbedeutend damit, ihn “unter eine Glasglocke” zu stellen. Im Gegenteil, die Initiative gibt einen allgemeinen Rahmen vor, in dem die zahlreichen Nutzer dieses außergewöhnlichen Ortes harmonisch zusammenleben können. Der Text der Initiative ist allgemein gehalten, um von Fall zu Fall die notwendigen Anpassungen zu ermöglichen. Es wird Aufgabe des Grossen Rates und der Gemeinden sein, die Einzelheiten der Umsetzung festzulegen. Wie die Initianten stets klargestellt haben, berührt der Text nicht die erworbenen Rechte der Anwohner: Was gebaut wird, wird gebaut, und Bauland bleibt Bauland, das durch die spezifischen Regelungen der einzelnen Gemeinden geregelt wird.

    Die Nutzung des Sees durch Fischer, Schwimmer, Wanderer und alle, die den Ort lieben, bleibt gewährleistet. Die notwendigen Anpassungen der Ufer und ihres Zugangs fallen voll und ganz in den Rahmen der Initiative.

    Und natürlich bleibt der Greyerzersee ein Speicherbecken, das der Produktion von Wasserkraft gewidmet ist, einer erneuerbaren Energie von höchster Bedeutung. Die Initiative wird daher die Nutzung des Sees in keiner Weise gefährden, sondern eine vernünftige Nutzung durch jedermann ermöglichen.

Häufig gestellte Fragen

  • Die Bebauungspläne der einzelnen Gemeinden werden durch die Initiative nicht verändert. Die Initiative zielt lediglich darauf ab, überdimensionierte Projekte zu verbieten. Sie können Ihr Land also nach Belieben gestalten, wie es den Vorschriften Ihrer Gemeinde entspricht.

  • Aber natürlich! Und das ganze Jahr über für die, die nicht so sehr frieren...

  • Keine, oder zumindest nicht mehr als heute.

  • Sicher nicht! Wir wollen, dass er sich nachhaltig und vernünftig entwickelt.

  • Warum nicht auch andere Orte? Es sind Freiburgerinnen und Freiburger, die mit dieser Initiative den See nachhaltig schützen wollen. Jeder andere Ort im Kanton könnte auf die gleiche Weise geschützt werden, wenn sich die Einwohner dafür einsetzen.

  • Eine Verfassungsinitiative war der einfachste Weg, um unser Ziel zu erreichen: die "Disneylandisaton" des Greyerzersees zu stoppen. Das Initiativkomitee hatte nichts gegen einen Gegenvorschlag, der in die gleiche Richtung ging. Der Grosse Rat lehnte diese Option jedoch ab, weshalb die Initiative weiterhin bestehen bleibt. "sauvez les Laviaux" ist ein offener Text, der dem Grossen Rat und den Gemeinden eine Auslegung von Fall zu Fall ermöglicht.